Die durch die Vernetzung ins Unendliche steigende Komplexität unserer Gesellschaft kann den freien Willen eines Individuums nicht auf unabsehbare Zeit erhalten. Die Computer und das Internet haben eine neue Ära eingeläutet: Die Zeit der Echtzeitkommunikation ohne direkter Beteiligung des Menschen. Sie ermöglicht die Entstehung von Strukturen, die sich teilweise außerhalb der menschlichen Wahrnehmung befinden. Die Gesellschaft ist superkomplex geworden. Diese Strukturen entstehen durch Selbstorganisation nach dem Prinzip der mehrschichtigen Evolution. Bei diesem Naturgesetz steigt die Komplexität eines Systems und seine informationsverarbeitenden Organe ebenenweise auf. Die unteren Ebenen werden zu befehlsausführenden Organen umgebildet. Durch Standardisierung ihrer Bauelemente werden sie in ihrer Komplexität reduziert und bleiben so kontrollierbar. Das informationsverarbeitende Organ der Gesellschaft ist also, im Gegensatz zum Menschen, nicht ebenengebunden und wird uns irgendwann entgleiten. Der nächste Evolutionsschritt wird die überflüssige Komplexität der unteren Ebenen reduzieren und nicht auf der biologischen, sondern auf der gesellschaftlichen Ebene stattfinden. Er wird den selbstbestimmenden Verstand des Individuums auf ein höheres Organ, zuerst eine gesellschaftliche Institution, später eine nicht mehr wahrnehmbare Struktur, erheben.